ZusammenfassungIm Gegensatz zu anderen Luftschadstoffen gibt es in der EU bisher keine Grenzwerte für ultrafeine Partikel (UFP, Partikel <100nm aerodynamischer Durchmesser). Fehlende Daten zur (möglichen) Relevanz von UFP, vor allem im Hinblick auf langfristige Auswirkungen, sind der Hauptgrund, der eine Regulierung von UFP in der Umwelt verhindert. Die sehr wenigen bisher durchgeführten Studien weisen allerdings auf Assoziationen zwischen UFP und kardiometabolischer Morbidität hin, die unabhängig von anderen, bereits regulierten Luftschadstoffen (z.B. Feinstaub oder Stickstoffdioxid) sind. Das Ziel dieses Projekts ist deshalb die Beurteilung der gesundheitlichen Langzeiteffekte von UFP an zwei bayerischen Zentren (Augsburg und Regensburg) der NAKO-Gesundheitsstudie. Dazu soll der Zusammenhang zwischen einer Langzeitbelastung durch UFP und kardiometabolischen Biomarkern (Blutdruck, C-reaktives Protein, Glukose, glykiertes Hämoglobin (HbA1c), Leukozyten) oder den Prävalenzen von Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall untersucht werden. Basierend auf Schätzungen der räumlichen UFP-Verteilung für den Raum Augsburg und den Raum Regensburg wird unter Verwendung von (linearen bzw. logistischen) Regressionsmodellen untersucht, ob die UFP-Belastung mit einem Anstieg der kardiometabolischen Biomarker bzw. Erkrankungen zusammenhängt. Dabei wird für bekannte Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, soziale Unterschiede und Lebensstilfaktoren adjustiert. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob die gesundheitlichen Auswirkungen von UFP von den Effekten von „klassischen“ Luftschadstoffen, wie PM2.5- und PM10-Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) abzugrenzen sind. Des Weiteren wird untersucht, ob Charakterisika wie Alter oder Geschlecht, soziale Unterschiede und vor allem die körperlichen Aktivität die gesundheitlichen Wirkungen von UFP modifizieren, sowie, ob körperliche Aktivität und UFP miteinander assoziiert sind.

Schlüsselwörter Biomarker Blutdruck Diabetes Glukose HbA1c Herzinfarkt Hypertonie Körperliche-Aktivität Schlaganfall Ultrafeinstaub c-reactive-protein ultrafeine-Partikel

EinrichtungenHelmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Helmholtz Zentrum München, Universität Regensburg