SummaryMusikalische Aktivität unter Laien, wie etwa das Chorsingen oder Instrumentalspiel, wird zumeist mit positiven gesundheitlichen Effekten assoziiert. Bislang fehlen jedoch größere populationsbasierte Studien zu Zusammenhängen von musikalischer Aktivität und mentaler Gesundheit bzw. dem Auftreten, der Ausprä-gung und dem Verlauf psychischer Störungen.
Der positive Einfluss von sportbezogener körperlicher Aktivität auf Variablen psychischer Gesundheit und den Verlauf psychischer Störungen konnte hingegen bereits in vielen umfangreichen Studien gezeigt werden. Musikalische Aktivität teilt einige Charakteristika mit bestimmten Formen körperlicher Aktivität (z.B. sportlichem Training) - z.B. aktives Engagement, körperliche Koordination, kreativen Ausdruck, kognitive Stimulation, emotionale Wirkung, die Relevanz von Training und die Möglichkeit für soziale Interaktion. Entsprechend stellt sportbezogene körperliche Aktivität eine Referenz-Tätigkeit dar, anhand derer die quantitative (z.B. Stärke des Effektes) und qualitative (in welcher Art und Weise unterscheiden sich die Effekte) Relevanz von musikalischer Aktivität für die mentale Gesundheit eingeordnet werden kann. Ob musikalische Aktivität im Vergleich zu sportbezogener körperlicher Aktivität Unterschiede hinsichtlich der Assoziationen mit mentaler Gesundheit und psychischen Störungen aufweist oder möglicherweise Synergieeffekte bestehen, wurde bislang nicht untersucht.
Anhand von ausgewählten Fragen, z.B. zu Häufigkeit und Dauer des aktiven Musizierens sowie der gespielten und/oder gehörten Musikrichtung, die mit dem MusA Fragebogen in der NAKO im Studienzentrum Berlin-Mitte gestellt wurden, sowie einigen Fragen zu sportbezogener körperlicher Aktivität sollen folgende Fra-gestellungen untersucht werden:
1. Inwiefern sind verschiedene Aspekte musikalischer Aktivität (z.B. Dauer und Häufigkeit aktiven Musizierens) mit mentaler Gesundheit sowie der Prävalenz psychischer Störungen assoziiert?
2. Inwiefern unterscheiden sich die Zusammenhänge von sportbezogener körperlicher Aktivität mit mentaler Gesundheit und psychischen Störungen zwischen musikalisch aktiven Teilnehmer:innen und nicht musikalisch aktiven Teilnehmer:innen?
3. Inwiefern korrelieren musikalische Aktivität und sportbezogene körperliche Aktivität miteinander und inwiefern bestehen Interaktionseffekte von musikalischer und sportbezogener Aktivität in Hinblick auf Assoziationen mit mentaler Gesundheit und psychischen Störungen?
Keywords
Musikalische-Aktivität-sportbezogene-körperliche-Aktivität-mentale-Gesundheit-psychische-Störungen
InstitutionsCharite Universitätsmedizin Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Health and Medical University (HMU) Potsdam, Charité Universitätsmedizin Berlin, Studienzentrum Berlin-Mitte (Charité), Charité – Universitätsmedizin Berlin