Linked projectsNAKO-620
SummaryBislang sind ultrafeine Partikel (UFP, Partikel <100nm aerodynamischer Durchmesser) in der EU und somit auch in Deutschland nicht gesetzlich reguliert. Grund dafür sind vor allem die fehlenden Daten zur langfristigen UFP-Belastung der Bevölkerung sowie zu den Auswirkungen von UFP auf die Gesundheit, unabhängig von „klassischen“ Luftschadstoffen, wie PM2.5- und PM10-Feinstaub. Die sehr wenigen bislang durchgeführten Studien weisen allerdings auf Assoziationen zwischen UFP und respiratorischer und kardiometabolischer Morbidität hin, die unabhängig von anderen, bereits regulierten Luftschadstoffen (z.B. Feinstaub oder Stickstoffdioxid) sein könnten.
Ziel dieses Projekts ist es, eine Beurteilung der gesundheitlichen Langzeiteffekte von UFP an den zwei bayerischen Zentren der NAKO-Gesundheitsstudie - Augsburg und Regensburg - vorzunehmen. Dazu soll der Zusammenhang zwischen einer Langzeitbelastung durch UFP und Parametern zum Blut, Blutdruck sowie den Prävalenzen von Asthma, COPD, Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall untersucht werden.
Basierend auf Schätzungen der räumlichen UFP-Verteilung für den Raum Augsburg und den Raum Regensburg wird unter Verwendung von Confounder-adjustierten Regressionsmodellen untersucht, ob die UFP-Belastung mit einem Anstieg des Blutdrucks, dem Anstieg von Blutbiomarker-Konzentrationen bzw. von respiratorischen und kardiometabolischen Erkrankungen zusammenhängt. Dabei wird für bekannte Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, soziale Unterschiede und Lebensstilfaktoren adjustiert. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob die gesundheitlichen Auswirkungen von UFP von den Effekten von „klassischen“ Luftschadstoffen, wie PM2.5-Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) abzugrenzen sind. Des Weiteren wird untersucht, ob Charakterisika wie Alter, soziale Unterschiede und die körperlichen Aktivität die gesundheitlichen Wirkungen von UFP modifizieren.
Keywords
Blutbiomarker
Blutdruck
COPD
Diabetes
Herzinfarkt
Herzkreislauf-Erkrankungen
Hypertonie
Schlaganfall
Ultrafeinstaub
ultrafeine-Partikel
InstitutionsHelmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Helmholtz Zentrum München, Universität Regensburg